Während alle über Inflation reden, blicken viele nicht in die richtige Richtung: Default, Deflation und Depression - diese drei Phänomene stehen im Schatten, könnten aber die nächsten großen Erschütterungen im Finanzsystem auslösen.
1. Ausfall (Zahlungsunfähigkeit)
Es gibt drei Arten von Zahlungsausfällen:
- Kreditausfälle: Wenn Einzelpersonen, Unternehmen oder sogar ganze Staaten ihre Schulden nicht mehr bedienen können, kommt es zu massiven Kreditausfällen. Beispiele dafür sind die Hypothekenkrise 2008 oder die wachsende Schuldenlast in vielen Ländern heute.
- Bankenpleiten: Banken, die auf das System des fractional banking setzen, geraten in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit besonders unter Druck. Wenn sie die Mindestreserveanforderungen nicht mehr erfüllen können, drohen Bankruns und Pleiten - wie in den 1930er Jahren.
- Einbruch der Vermögenspreise: Der klassische Börsencrash von 1929 ist das prominenteste Beispiel für den Zusammenbruch von Aktienmärkten. Aber nicht nur Aktien sind gefährdet. Auch Anleihen, Immobilien und Rohstoffe könnten drastisch an Wert verlieren, wenn das Vertrauen schwindet. Ein solcher Kollaps könnte bereits im Gange sein.
2. Deflation - das unterschätzte Risiko
Deflation ist das Gegenteil von Inflation: Es ist weniger Geld und Kredit im Umlauf, wodurch die verbleibenden Dollars an Kaufkraft gewinnen. Auf den ersten Blick klingt das gut - die Preise sinken und man kann sich mehr leisten. Doch eine starke Deflation führt zu einem Teufelskreis: Konsum und Investitionen brechen ein, die Wirtschaft schrumpft. Diese Geldvernichtung kann durch Kreditausfälle, Bankenpleiten oder den Zusammenbruch von Vermögenspreisen ausgelöst werden.
3. Depression - die große Gefahr
Eine Depression ist eine lang anhaltende und tiefe wirtschaftliche Rezession. Der Börsencrash von 1929 löste die Große Depression zwar nicht direkt aus, war aber der Katalysator für eine Reihe von Fehlern in der Geldpolitik der Fed, die die Krise vertieften. Auch heute könnte eine Zinserhöhung durch die Fed, die derzeit versucht, die Inflation zu bekämpfen, eine neue Kreditkrise auslösen. Eine solche Krise könnte uns direkt in eine Depression führen, die schlimmer und länger wäre als alles, was wir in der jüngeren Geschichte erlebt haben.
Was bedeutet das für uns?
Der Kern des Problems ist, dass wir uns zu sehr auf billige Kredite verlassen haben. Jetzt, wo die Zinsen steigen und das System an seine Grenzen stößt, stehen wir vor einem großen Umbruch. Die Federal Reserve wird versuchen, gegenzusteuern, aber ihre Möglichkeiten sind begrenzt. Irgendwann werden die Maßnahmen nicht mehr ausreichen, um das System zu stabilisieren.
Die "drei Ds - Default, Deflation und Depression" - sind eine reale Bedrohung, und wenn wir uns weiterhin nur auf die Inflation konzentrieren, könnten wir die wirkliche Gefahr übersehen.
Wie schätzt ihr die aktuelle Situation ein? Sind wir bereits auf dem Weg in eine neue Große Depression? Und wenn ja, wie sollten wir uns als Anleger und Finanzinteressierte darauf vorbereiten? Welche Rolle spielt Gold in diesem Zusammenhang, wenn es zu einem massiven deflationären Schock kommt?