Gefährliche Sicherheit: Warum vergangene Erfolge keine Garantie für die Zukunft sind
Heute Morgen, während ich meinen alltäglichen Espresso genoss und durch die digitale Zeitungswelt blätterte, stieß ich auf einen Artikel in der BILD. Es ging um Allan Lichtman, den berühmten Wahlanalysten, der seit 40 Jahren nahezu jede US-Wahl korrekt vorausgesagt hat. Der Titel: „Es gibt nichts, was Trump noch tun kann“. Sofort musste ich an Nassim Taleb und seine Lehre vom *"Schwarzen Schwan"* denken: Auch wenn man 40 Mal richtig liegt, kann man beim 41. Mal fatal danebenliegen. Lichtman mag eine beeindruckende Erfolgsbilanz haben, doch niemand ist vor dem Unvorhersehbaren gefeit. Dieses Prinzip lässt sich auch perfekt auf die Investmentwelt übertragen. Erinnern wir uns an den Neuen Markt in den späten 90er Jahren. Technologieaktien schossen über Jahre hinweg in schwindelerregende Höhen. Unternehmen wie Infomatec oder EM.TV galten als sichere Gewinner. Anleger vertrauten blind darauf, dass die Vergangenheit auch die Zukunft bestimmen würde. Doch dann kam das Jahr 2000. Die Dotcom-Blase platzte, und Aktien, die zuvor als unbesiegbar galten, stürzten ins Bodenlose. Viele verloren fast ihr gesamtes Vermögen, weil sie davon ausgingen, dass eine gute Performance über Jahre hinweg ewig so weitergehen würde. Genauso wie bei Lichtman in der Politik ist auch bei Investments die Vergangenheit kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Der Schwarze Schwan, das unvorhersehbare Ereignis, lauert überall. Sei es in den Wahlergebnissen oder an der Börse. Was über Jahrzehnte gut gelaufen ist, kann sich in einem einzigen Moment ins Gegenteil verkehren. Nassim Taleb mahnt uns, stets die Möglichkeit des Unbekannten zu respektieren. Egal, ob wir Wahlen vorhersagen oder in scheinbar sichere Aktien investieren – der Schwarze Schwan wartet immer auf seinen Moment.