2. Rundschreiben: AUSREDEN und AUFSCHIEBEN
Ausreden zu überwinden und mit dem Aufschieben aufzuhören, kann eine Herausforderung sein, aber mit den richtigen Strategien und der richtigen Einstellung ist es möglich. Hier ist ein umfassender Leitfaden, der Dir hilft, den Teufelskreis des Aufschiebens zu durchbrechen:
1. Verstehe die Grundursache des Aufschiebens
  • Identifiziere Auslöser: Achte darauf, was Dein Aufschieben auslöst. Ist es Angst vor dem Versagen, Perfektionismus, Überforderung oder mangelndes Interesse? Wenn Du die zugrunde liegende Ursache verstehst, kannst Du sie direkt angehen.
  • Erkenne Deine Ausreden: Erkenne die Ausreden, die Du Dir selbst einredest, wie „Ich mache es später“ oder „Ich arbeite besser unter Druck“. Dies sind oft Rechtfertigungen, die Dich davon abhalten, eine Aufgabe zu beginnen.
2. Setze klare, erreichbare Ziele
  • Teile Aufgaben auf: Grosse Aufgaben können einschüchternd sein und zum Aufschieben führen. Teile sie in kleinere, überschaubare Schritte auf, die leichter zu beginnen sind.
  • Setze SMART-Ziele 📖: Mach Deine Ziele spezifisch (Specific), messbar (Measurable), erreichbar (Attainable), relevant (Relevant) und zeitgebunden (Time-Bound). Klare Ziele geben die Richtung vor und erleichtern den Einstieg.
3. Priorisiere und plane Deine Aufgaben
  • Verwende die Eisenhower-Matrix 📖: Priorisiere Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit. Konzentriere Dich auf Aufgaben, die sowohl dringend als auch wichtig sind (Quadrant 1), und plane Zeit für wichtige, aber nicht dringende Aufgaben ein (Quadrant 2).
  • Erstelle eine To-Do-Liste: Schreibe Deine Aufgaben für den Tag auf und priorisiere sie. Eine klare Liste hilft Dir, konzentriert zu bleiben und Deinen Fortschritt zu verfolgen.
4. Nimm Dir eine „Jetzt erledigen“-Einstellung an
  • Die 2-Minuten-Regel: Wenn eine Aufgabe zwei Minuten oder weniger dauert, erledige sie sofort. So kannst Du kleine Aufgaben schnell erledigen und den Schwung für grössere Aufgaben aufbauen.
  • Beginne mit 5 Minuten: Nimm Dir vor, nur fünf Minuten an einer Aufgabe zu arbeiten. Oft ist der Anfang der schwierigste Teil, und wenn Du erst einmal angefangen hast, ist es wahrscheinlicher, dass Du weitermachst.
5. Ablenkungen vermeiden
  • Ablenkungen identifizieren: Erkenne, was Dich normalerweise ablenkt (z. B. soziale Medien, Fernsehen, Benachrichtigungen) und ergreife Massnahmen, um diese zu minimieren.
  • Schaffe eine konzentrierte Umgebung: Leg einen bestimmten Arbeitsbereich und eine bestimmte Zeit für Aufgaben fest. Schalte Benachrichtigungen aus, verwende Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung oder Apps wie Focus@Will oder Freedom, um Ablenkungen zu blockieren.
6. Verwalte Deine Zeit effektiv
  • Verwende Zeitmanagementtechniken: Techniken wie die Pomodoro-Technik 📖(25 Minuten konzentriertes Arbeiten, gefolgt von einer 5-minütigen Pause) können Dir helfen, Deine Zeit zu verwalten und produktiv zu bleiben.
  • Plane Pausen ein: Regelmässige Pausen sind wichtig, um ein Burnout zu vermeiden. Verwende sie als Belohnung nach Abschluss einer Aufgabe, was Dich motivieren kann, Deine Arbeit zu erledigen.
7. Überwinde Perfektionismus
  • Setze auf „Gut genug“: Das Streben nach Perfektion kann Dich lähmen und zu Aufschieberitis führen. Akzeptiere, dass nicht jede Aufgabe perfekt sein muss; streb nach „Gut genug“, um voranzukommen.
  • Setze realistische Standards: Passe Deine Erwartungen an die verfügbare Zeit und Ressourcen an. Perfektionismus führt oft zu unrealistischen Zielen, die das Aufschieben begünstigen.
8. Übernimm Verantwortung
  • Verfolge Deinen Fortschritt: Führe ein Tagebuch oder verwende eine App, um Deinen täglichen Fortschritt zu verfolgen. Zu sehen, was Du erreicht hast, kann Dich motivieren, weiterzumachen.
  • Teile Deine Ziele: Erzähl einem Freund, Familienmitglied oder Kollegen von Deinen Zielen. Wenn Dich jemand zur Verantwortung zieht, kann das Dein Engagement für die Erledigung von Aufgaben erhöhen.
9. Ändere Dein Selbstgespräch
  • Ersetze negative Gedanken: Ertappst Du Dich selbst, wenn Du anfängst, negativ zu denken oder Ausreden zu erfinden. Ersetze Gedanken wie „Ich kann das nicht“ durch „Ich werde es Schritt für Schritt angehen.“
  • Visualisiere den Erfolg: Stell Dir vor, wie Du die Aufgabe erledigst und welche Zufriedenheit Du danach empfinden wirst. Visualisierung kann Deine Motivation steigern und das Aufschieben reduzieren.
10. Belohne Dich
  • Feiere kleine Erfolge: Belohne Dich nach Abschluss einer Aufgabe mit etwas, das Dir Spass macht, wie einem Snack, einem kurzen Spaziergang oder Zeit, die Du mit einem Hobby verbringst. Belohnungen verstärken positives Verhalten.
  • Bau eine positive Routine auf: Integriere regelmässige Belohnungen in Deine Routine, um das Erledigen von Aufgaben angenehmer zu gestalten.
11. Bleib beharrlich und anpassungsfähig
  • Erkenne Aufschiebemuster: Denk regelmässig über Deine Gewohnheiten nach und identifiziere wiederkehrende Aufschiebemuster. Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung.
  • Sei nett zu Dir selbst: Sei nicht zu streng mit Dir selbst, wenn Dir ein Ausrutscher passiert. Aufschieberitis ist eine häufige Herausforderung, und der Schlüssel liegt darin, aus Deinen Fehlern zu lernen und es weiter zu versuchen.
  • Suche Unterstützung: Wenn Du Schwierigkeiten hast, solltest Du mit einem Coach, Mentor oder Therapeuten sprechen, der Dir Anleitung geben und Dir helfen kann, bessere Gewohnheiten zu entwickeln.
Abschliessende Gedanken:
Aufschieberitis zu überwinden ist ein schrittweiser Prozess, der Geduld, Selbstbewusstsein und konsequente Anstrengung erfordert. Durch die Umsetzung dieser Strategien kannst Du den Teufelskreis des Aufschiebens durchbrechen, die Zahl der Ausreden verringern und sinnvolle Schritte zur Erreichung Deiner Ziele unternehmen.
Das war's für mein heutiges Rundschreiben.
Hoffe es ist hilfreich und interessant.
Ich freue mich über Feedback
Marcel
PS: Dieses Rundschreiben findest Du auch im Archiv: 2. Rundschreiben: AUSREDEN und AUFSCHIEBEN
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Marcel Bruttger
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