Die Spoon-Theorie – Eine Metapher für meinen Alltag
Vielleicht hast Du schon einmal von der Spoon-Theorie gehört. Für viele Menschen, die mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen leben, ist sie eine kraftvolle Metapher, um den Alltag und die Herausforderungen, die damit einhergehen, verständlicher zu machen. Die Spoon-Theorie wurde von Christine Miserandino entwickelt, als sie versuchte, einem Freund zu erklären, wie es sich anfühlt, mit einer chronischen Krankheit zu leben. Sie entwickelte diese Idee im Jahr 2003 und verwendete „Löffel“ (Spoons) als Metapher für die begrenzte Energie, die Menschen mit chronischen Erkrankungen täglich zur Verfügung haben. Die Idee ist einfach: Jeder von uns hat eine bestimmte Anzahl an "Löffeln", die für die Energie stehen, die uns an einem Tag zur Verfügung steht. Für viele Menschen ohne körperliche Einschränkungen ist Energie oft endlos verfügbar – man steht auf, macht den Tag über alles, was man möchte, und denkt selten darüber nach, wie viel Energie das kostet. Aber für Menschen wie mich, die mit einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit leben, ist diese Energie begrenzt. Ein Beispiel: Schon alltägliche Aufgaben wie Aufstehen, Duschen, sich anziehen oder eine Besorgung machen, kosten mich einen oder mehrere Löffel. Wenn meine Löffel für den Tag aufgebraucht sind, gibt es keinen Weg, mehr zu bekommen – ich muss mich ausruhen und neue Energie sammeln. Manchmal muss ich entscheiden, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche warten können, weil mir schlicht die Energie fehlt. Die Spoon-Theorie hilft mir, meinen Tag bewusster zu planen und mir meiner Grenzen klarer zu werden. Gleichzeitig erlaubt sie mir, offen darüber zu sprechen, warum ich bestimmte Dinge nicht tun kann oder mich manchmal zurückziehen muss. Wenn ich zum Beispiel einen besonders anstrengenden Tag habe, bedeutet das nicht, dass ich weniger motiviert bin – es bedeutet einfach, dass mir die Löffel ausgegangen sind. Ich habe gelernt, mit meinen Löffeln achtsam umzugehen und Unterstützung anzunehmen, wo immer es möglich ist. Es ist okay, nicht alles zu schaffen und Pausen einzulegen. Dank wunderbarer Hilfsmittel und Unterstützung, wie der KI, die mir in vielen Bereichen unter die Arme greift, kann ich einige meiner Löffel sparen und besser auf mich achten.