@Philipp Liechti Moin Philipp: Schau, recht oft im Jahr, vor allem immer dann, wenn Dekoleute, Weddingplaner oder auch früher ab und an Fotografen Einfluss auf das Brautpaar nehmen und ihre Ideen für Ablauf, Aufbau und Setting anbieten, kommen aus der Perspektive des "Freien Liturgen" ganz unsinnige Dinge dabei raus. Umgekehrt glaube ich, müsste das ungefähr so sein, wie wenn ich als Laie mir Bilder eines Profis anschaue und dann meine, dass das Eine doch ein bisschen mehr Kontrast hätte vertragen können, das andere den Ausschnitt nicht so ganz erwischt hat und bei einem dritten, man vielleicht ein bisschen mehr hätte heranzoomen können, oder auf das Licht hätte achten müssen. :-) Wenn ich an meine Fotografen-Freunde denke, die würden mir bei solchen Kommentaren ohne Vorwarnung an die Gurgel springen und mich mit ihrem Blitz erschlagen. Ich gehe davon aus, dass jedes Gewerk bei einer Trauung genau weiß, was es macht und warum es was macht. Vor allem vor einer Trauung verwenden wir "Freie Zeremonienmeister:Innen" eine Menge Zeit darauf, mit dem Brautpaar alle einzelnen Positionen der Trauung durchzugehen und zu erklären, wie aus ihrer Perspektive des Erlebens, sich dann später die eine und andere Symbolhandlung anfühlen wird und prüfen, ob dieses Erleben gewünscht und zum Anlass passt, oder eher nicht. Gerade zum Trauversprechen, ob als begründete/individuelle Form, oder als Kurzvariante mit nur der Traufrage, gibt es so unendlich viel zu sagen, zu erklären, aufzuzeigen und bewusst zu machen. Vielleicht so ähnlich, wie als mir eine liebe Freundin und Fotografin mal 40 Minuten lang erklärt hat, in welchen Achsen man eine Kamera wie halten kann, um am Ende ein bestimmtes Ergebnis und Bildaussage zu bekommen. So ähnlich ist das auch mit dem Höhepunkt der Trauung, dem Trauversprechen. Mit Traufrage und Antwort ist zwar das eigentliche Verbindungsritual geschlossen, aber lange noch nicht die Zeremonie. In einem Ritual erwartet man bestätigende Symbolhandlungen - in der Kirche würde man das "versiegeln" nennen. Symbolhandlungen wie: Brautkuss, Ringtausch oder weitere Handlungen, mit die Verbindung bestätigendem Charakter.

@Philipp Liechti guten Morgen Philipp .. Ich hab Deinen Beitrag auch nicht negativ verstanden. Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, ich finde es total super, wenn wir unterschiedlichen Gewerke in Austausch kommen um mehr voneinander zu erfahren. Nur so kann gutes TeamWork funktionieren, oder? Was mir wichtig war zu erklären ist, dass es bei so einer Symbolhandlung wie dem Trauversprechen im Rahmen dieses Rituals nicht um "Bauchgefühle" oder persönliche Vorlieben gehen sollte! Gerade der Akt der Trauung, mit Traufrage & Antwort, Trauerklärung, Brautkuss und Ringtausch entstammt einer viele hundert Jahre alten Liturgie, die durchdacht, erklärbar und begründet in dieser Art konzertiert wurde. Viele dieser Symbolhandlungen machen Sinn, genau so wie sie sind und entfalten ihre Wirkung auch erst dann, wenn man sich daran orientiert. Zudem entfaltet sich auch ein völlig anderes, inneres Erleben für das Brautpaar, vor allem dann, wenn man ihnen das vorher erklären kann. Das Gleiche gilt z.B. auch für das Setting an sich, für den Einzug, die Sitzordnung und Platzierung, für Traubogen, Platz an dem wir als "Master of Ceremony" stehen sollten, für die Rhythmik von Musik und Textteilen, usw. usw. Lass uns im Austausch bleiben, ich finde das spannend. Auch spannend zu wissen, was Dir als Fotograf während einer Trauung wichtig ist. Was Du brauchst um optimal arbeiten zu können, du dir von uns Freien Liturgen bräuchtest, wo Dir Verständnis für Dein Gewerk fehlt ... Lg

Ich mag fröhlich, festliche Trauung. Ich mag Trauungen, in denen man das Leben spürt, Brautpaar, Gäste und Musik, eben einfach alles zusammenspielt und eine Stimmung erschaffen, in der man wahrlich das Leben, die Liebe und vor allem eine Entscheidung feiern kann, die alles umspannt. credit Foto: Lukas P. Schmidt, lps-photography.de Location: Finca Santa Lucia