Jordanien
Im vergangenen Oktober 2023 hatte ich die Möglichkeit eine wirklich einzigartige Reise nach Jordanien erleben zu dürfen. Dabei habe ich als Alleinreisender mit dem Mietwagen das Land von der Hauptstadt Amman aus erkundet. Eins vorweg: Ich war unfassbar begeistert von der Gastfreundschaft der Jordanier. Ein paar Tipps und Highlights teile ich im Folgenden mit euch, die euch bei der Planung eurer Reise helfen könnten.
Allgemeines:
  • Es gibt ein öffentliches Fernbusnetz in Jordanien, welches die bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes anfährt. Ich war mit dem Mietwagen unterwegs und war dankbar um die Flexibilität. In Amman braucht man definitiv kein Auto. Man kann durch die Stadt fahren, es ist aber ein wenig chaotisch. Außerhalb von Amman ist das Fahren mit dem eigenen Auto kein Problem!
  • Günstige Flugverbindungen gibt es ab Frankfurt mit der Airline "Tarom" über Bukarest. Direktflüge mit Royal Jordanian sind relativ teuer.
  • Am Flughafen in Amman gibt es diverse SIM-Karten-Anbieter. Ich hatte mit "Zain" guten Empfang - kann ich weiterempfehlen.
  • Kauft euch den "Jordan Pass" - ich bin normalerweise kein Freund von diesen Pauschal-All-in-Eintrittskarten, aber da spart man bares Geld, sofern man sowieso nach Petra möchte!
Amman:
  • Hostel: The Castle Star unmittelbar unter der Amman Citadel. Sehr zentral gelegen, Gastgeber sehr freundlich und gute Dorms!
  • Generell ist der Stadtkern von Amman zu Fuß am besten zu erkunden, einfach treiben lassen und Eindrücke aufsammeln. Für einen ersten Eindruck ist eine Free Walking Tour mit Sicherheit eine gute Sache. "Osama" zeigt euch auf seiner Tour auch ein paar Geheimtipps.
  • Besucht die Amman Citadel am frühen Morgen, unmittelbar nach Öffnung. Je später ihr seid, desto mehr Rentner-Reisebusgruppen werdet ihr um euch haben. Morgens ist es ruhig und mindestens genauso schön.
  • UNBEDINGT ins Restaurant "Abu Omar" in einer versteckten Seitenstraße der Rainbow-Street. Ist ein absolutes Local-Restaurant und es verirren sich kaum Touristen hierher. Typische Jordanische Gerichte mit Falafel, Hummus, etc. und unfassbar lecker! Wenn ihr mit mehreren hier seid, bestellt am besten unterschiedliche Gerichte. Wir waren an diesem Abend zu dritt und der Tisch stand voll! Es war viel zu viel und wir haben inkl. Getränke umgerechnet keine 5 EUR bezahlt!
Madaba / Totes Meer:
  • als Ausgangsort zum Toten Meer eignet sich meiner Meinung nach Madaba sehr gut, wenn man einen Mietwagen hat. Hier gibt es eine Altstadt und ein paar ordentliche Unterkünfte. Man fährt zwar noch gute 40 Minuten, aber die Unterkünfte am Toten Meer sind rar gesät und extrem! teuer. Außerdem ist die Strecke dorthin durch die Berge sehr sehenswert.
  • am Toten Meer selber findet ihr neben den Luxus-Bunkern am Strand kleine Verschläge, die euch mit Schlamm und Trinkwasser fürs Floaten im Toten Meer vorbereiten. Meistens gibt es auch Duschen. Ist die Low-Budget-Alternative zum 5-Sterne-Mövenpick-Privatstrand.
  • Mount Nebo: Super Aussicht, fahrt da zum Sonnenuntergang hin, dann ist auch weniger los und die Farben sind der Hammer.
Petra / Wadi Musa:
  • Tipp Nr. 1: Seid die ersten. Die Tore von Petra öffnen sich morgens um 6 Uhr. Seid am besten etwas früher da. Ihr kommt als erstes bei The Treasury an und teilt diesen besonderen Ort mit nur wenigen Menschen! Außerdem könnt ihr von dort aus alle weiteren Trails starten. Da es im Laufe des Tages sehr heiß werden kann, ist die kühle Luft am Morgen hier ein weiterer Vorteil!
  • Leider werden gerade die Aussichtspunkte Richtung Treasury von inoffiziellen Guides als Einnahmequelle missbraucht und man nimmt euch für ein Foto gerne mal 5-6 Dinar ab.
  • Weitere coole Trails gibt es zu den Königsgräbern (etwas weiter, aber dafür wenig los und am Ende super Ausblick auf The Treasury) und zu The Monastery, aber Achtung, es geht gefühlte 1000 Stufen bergauf.
  • Solltet ihr wie ich aufgrund eines kaputten Handys auch einen Mobile Shop in Jordanien aufsuchen müssen: Wadi Musa ist ein wichtiges Zentrum im Land und ihr werdet hier fündig! ;-) Als Unterkunft kann ich das Nomads Hotel Petra empfehlen, 5 Minuten bis zum Haupteingang. Steiler Weg bergab.
Wadi Rum:
  • Für mich das Highlight meiner Jordanien-Reise, es gibt hier ein Meer von Touranbietern, mit denen ihr die Wüste erkunden könnt. Auf eigene Faust ist das nicht möglich und auch nicht erlaubt. Die meisten Touranbieter fahren die gleichen Routen ab mit einem Zwischenstopp in der Wüste zum Mittagessen. Die "Wadi Rum Jeep Tour" ist die Klassikerroute, die schon viele Sehenswürdigkeiten beinhaltet.
  • Empfehlung Touranbieter: Wadi Rum Nature Tours. Radi, der Besitzer, ist super freundlich. Ich war etwas früh dran und wir tranken in seinem Wohnzimmer noch Tee, bevor die Tour losging.
  • Man hat hier die Wahl, ob man in einem Beduinenzelt schlafen möchte oder unter freiem Himmel, eine gute halbe Stunde Autofahrt entfernt vom Camp. Beide Erfahrungen möchte ich nicht missen und wenn ihr zwei Nächte hier verbringt, würde ich eine Nacht im Camp und eine Nacht unter freiem Himmel schlafen.
  • Am zweiten Tag habe ich mit Wadi Rum Nature Tours die Wanderung auf den höchsten Berg Jordaniens an der Grenze zu Saudi Arabien mitgemacht. Der Berg liegt in einem etwas abgelegeneren Teil der Wüste und gerade das hat für mich den Reiz ausgemacht, da hier deutlich! weniger los war. Die Ausblicke vom Berg sind dann der Hammer und man kann sehr weit über ganz Wadi Rum schauen. Wer gerne in den Bergen unterwegs ist, sollte das unbedingt machen! Die Wanderung dauert bei ca. 400 zu überwindenden Höhenmetern 1,5 Stunden.
  • Die beiden Sonnenuntergänge in Wadi Rum zählen zu den schönsten meines Lebens!
Weitere Spots:
  • Dana Biosphere Reserve: Für alle Outdoorfreunde ein echtes Muss, coole Gebirgslandschaft
  • Jerash als Tagesausflug von Amman
  • Canyoning in Wadi Mujib
  • Petry by Night
  • Aqaba höchstens zum Entspannen am Ende der Reise, hatte für mich nichts besonderes.
Politische Lage:
  • Tatsächlich bin ich kurz nach Ausbruch des Krieges zwischen Israel und Palästina eingereist. In Jordanien selbst war zu dem Zeitpunkt davon wenig zu spüren. Auch, wenn sich Jordanien aus allem immer größtenteils raushält, kann ich mir aus der Ferne kein aktuelles Bild zur politischen Lage machen. Der Tourismus als wichtige Einnahmequelle des Landes hat schon letztes Jahr unter vielen Stornierungen aufgrund des Krieges im Nachbarland gelitten. Zu schade! Vielleicht kann ja jemand anderes hier von der aktuellen Lage berichten?
  • Egal, ob ihr eine Meinung zum Geschehen in dem Konflikt habt oder nicht: Ich würde euch in diesem Falle raten, euch öffentlich nicht positiv gegenüber Israel zu äußern. Die Demonstrationen in Amman waren ordentlich und richteten sich eindeutig gegen Israel. Bei einer aufgeheizten Stimmung könnte das dann problematisch werden.
Meine Zeit in Jordanien wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Das Land ist nicht überlaufen (außer Petra) aber eine grundsätzliche touristische Infrastruktur ist vorhanden, sodass ihr auch als Alleinreisender schnell mit anderen Reisenden in Kontakt treten könnt! :-)
Falls ihr noch mehr wissen wollt, kommentiert gerne oder meldet euch per Nachricht!
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Alexander Meier
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