Diese Wut kann ich auch fühlen. Kennst du es, dass unter einer solchen Wut mitunter Trauer liegt? Die Traurigkeit nicht gesehen zu werden, das Traurigsein darüber, mit meinem „ Einfach Sein“ nicht gesehen und schon gar nicht geliebt zu werden. Ich vermute / spüre sehr oft bei mir und meiner Umgebung Trauer und ein verletztes kleines Kind „unter der Wut“.
Trauer? Ich weiß es nicht. Oft genug habe ich Trauer erlebt, mit 8 (als mein Bruder aus dem ersten Urlaub ohne Eltern nicht mehr nach Hause kam und Mutti kurz nacheinander zwei Herzinfarkte erlitt), mit 20 (als Mutti nicht mehr von der Arbeit kam). Beides ist mir extrem auf die Augen gegangen. Mit 26, als ich um mein sterbenskrankes, gerade geborenes Kind bangen musste. Usw. Beide Eltern und zwei meiner Geschwister sind nicht mehr. Da war ich 39. Ich habe eine Trennung mit Unterstützung einer besonderen Beratungsstelle samt Rosenkrieg hinter mir. Ich habe 1 1/2 Jahre Therapie gebraucht, um die Jahre aufzuarbeiten. Aber ich glaube noch immer daran, dass das Gute siegen wird. Meine Eltern haben mich immer bestärkt, meinen eigenen Weg zu gehen. So habe ich trotz meiner Ecken und Kanten einen tollen Partner gefunden. Mein kleiner sagte zu mir:... ist der bessere Vater für mich. Ich habe eine tolle Familie. Wenn ich die nicht hätte, sähe es traurig aus.
Ich fühle immer wieder Wut, dass ich "nur" eine Frau bin. Das hat den Ursprung aus meiner Kindheit. Mein jüngerer Bruder wurde immer anders behandelt. Er durfte alles, war auch immer der "Einfachere". Ich war immer die, die sehr schwierig war. Aber ich denke, dass es begonnen hat, als mein Bruder auf die Welt kam, denn da war ich erst 15 Monate alt. Ich konnte es bestimmt nicht verstehen, warum Mama jetzt nur noch für ihn da war. Es ist inzwischen besser geworden, weil ich an meinem Selbstwert gearbeitet habe. Also ich freue mich jetzt immer, wenn ich in den Spiegel sehe. Das war lange nicht so.
Enttäuschung, Misstrauen, teilweise auch Verachtung (glaub ich). Ich kann viele Handlungen meiner Mitmenschen einfach nicht mehr nachvollziehen. Da ist mir zu viel Egoismus. Allerdings habe ich im Kopf mehr Verständnis dafür als meine Gefühle signalisieren. Da klafft eine Riesenlücke.
Zum Thema Kriegsenkel habe ich vor 1 Woche in unserer Selbsthilfegruppe einen Vortrag gehalten. Ich halte die Kenntnisse dazu für sehr wichtig, um uns selbst und unsere Handlungen, Nöte, Ängste besser zu verstehen. Eine wesentliche Erkenntnis war, dass die Heilung dann beginnen kann, wenn über die "Familiengeheimnisse" und Kriegserfahrungen gesprochen, das Schweigen gebrochen wird. Sonst reichen wir die Probleme von Generation zu Generation weiter - und jede neue Generation weiß weniger gut, warum es ihr nicht gut geht, auch wenn die äußeren Bedingungen doch eigentlich perfekt sind.
das kann ich vollkommen nachvollziehen. Meine Eltern haben mir als mit Abstand jüngster aus diesen Zeiten erzählt. Im Gegensatz zu meinen Geschwistern. Das und meine Erfahrungen zu DDR-Zeiten lassen zwischen meinem scheinbaren und meinem tatsächlichen Alter eine Lücke aufklaffen, die in das Schubladendenken vieler nicht passen.
Oftmals Wut auf diese wohlstandsverwahrlosten, ignoranten Mitbürger. Diese Dekadenz ist kaum in worte zu fassen. Ja, ich bin Dienstleister, aber auch Mensch und nicht Sklave. Gerne ziehe ich mich dann zurück, lasse mich von meinen Kollegen am Telefon vertreten. Wenn möglich ghe ich raus. Und wenn dann solch schöne Fotos dabei entstehen wie die veröffentlichten, ist es ein Zeichen dafür, dass mein Kopf wieder aufnahmefähig für die schönen Dinge im Leben ist.
Trauer und Einsamkeit, sind teils aktuelle gemischt mit alten Geschichten. Bei mir geht gerade eine lange Lebenszeit definitiv zu Ende. Und es blüht auch neues auf…
. Das erinnert mich an den Zugang von Ilona, die darüber forscht und spricht, wie wir in Deutschland als „ Kriegsenkel“ ganz schwer Zugang zu unseren Emotionen haben, aufgrund dieser kollektiven und weitergegebenen Kriegstraumata. Sascha und ich hatten Ilona als Gastrednerin in unserer 3 monatigen „Inner Healing Journey“. Du findest sie: Dr. med. Ilona Schönwald bei LinkedIn.
meine Unsicherheit - ich habe mir als Kind die Gefühle, die Emotionen verboten - das heißt ich habe sie dann nicht mehr gezeigt oder verkehrt herum (statt weinen - lachen). Seit ca einem halben Jahr habe ich mein Herz befreit und fühle wieder. Bei mir bedeutet das, ich weiß, was ich fühle, aber ich fühle in mir innen NOCH nichts. Da bin ich dabei in kleinen Schritten es wieder zu erspüren, zu erfühlen - die kleinsten Veränderungen um damit meinem inneren zu vermitteln ich nehme dich in dieser Hinsicht wieder wahr. Bei Freude, Angst und Traurigkeit bin ich schon gut auf dem Weg. Ich verbinde mich dann mit dem hochkommenden Gefühl und fühle es mit allen Sinnen. Ich nehme es an und nehme es mir an die Seite. TUT so gut.
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