Das richtige Setup für Rauch und Dampf verleiht Food-Fotos oft den letzten Schliff.
Hier sind einige erprobte Techniken, die bei uns im Studio gut funktioniert haben:
Vorweg: Es muss Windstill sein, selbst das "Herumlaufen" stört. Also Fenster und Türen zu, alle unnötigen Bewegungen vermeiden. Den Rauch formen, durch zB einen Staubsauger den Dampf in die gewünschte Richtung ziehen.
- Rauchpulver: Eine einfache Option, aber die Ergebnisse können variieren. Ideal für subtile Raucheffekte.
- Heiße Speisen und Unterlagen: Warme Speisen unterstützen, indem man ein erhitztes Metall darunter platziert – besonders effektiv, wenn das Studio etwas kühler ist. So wird der Dampf sichtbarer.
- Rauchquellen wie Zigaretten, Zigarren oder E-Dampfer: Den Rauch kurz auf das Food blasen und warten, bis er sich formt. Überraschend wirkungsvoll!
- Kochfeld-Dampf: Für Töpfe und Pfannen direkt auf dem Herd: Hitze einschalten, die Abzugshaube auf volle Leistung. Der natürliche Dampf kann dann perfekt aufsteigen.
- Lichtsetzung: Essenziell für die Wirkung des Dampfes! Um Tiefe zu erzeugen, muss das Licht seitlich oder als Gegenlicht positioniert werden – dabei am besten einen Zoom-Spot nutzen, der das Set fokussiert ohne es komplett auszuleuchten.
- Zur Praxis:
Das Bild habe ich ganz bewusst ausgewählt. Es soll zeigen, daß ein Dampf auch vor hellem Hintergrund sichtbar fotografiert werden kann. Schön zu sehen, auch der Unterschied des Dampfes vor hellem zu schattigem Hintergrund. Dies gelingt nicht auf Anhieb. Einige Versuche und Lichteinstellungen sind dabei erforderlich. Die Profis unter Euch werden sich jetzt fragen, wo seht das Dampflicht?
Es war ein ZOOM, er wurde rechts platziert und steht voll im Bildausschnitt. Das kann man sogar in einem Schuß realisieren. Wie das gehen soll? Es kommt auf die Reihenfolge der Belichtung an. So haben wir es schon zu analogen Zeiten auf DIA Positiv Film geschossen.
Das Set gestalten, Food, Styling etc ist fest gelegt.
Licht wird gesetzt. Hier ca. 15 verschiedene Lampen. Die Reihenfolge der Belichtungen wird ausgetüftelt. Oft müssen Partien des Sets unterschiedlich ausgeleuchtet werden.
Und dann geht es los:
Bei allen komplizierten Motiven gilt, das Schwierigste zu erst belichten.
Hier der Dampf. Heisses Wasser einfüllen, Kochfeld auf Max. Dunsthaube auf Max. Alle Lichter bis auf das Dampflicht AUS.
Warten bis der Dampf gut kommt, SCHUSS.
Sollte irgend etwas nicht geklappt haben, ABRUCH!
Bei digital sieht man es sofort auf dem Monitor , bei Analog ist es das Gefühl :-)
Dann alle weiteren Schritte aufnehmen....
Bei Analog, das DIA entwickeln und hoffen.
Bei Digital kommt der Photoshop zum Einsatz in den man die einzelnen Belichtung zusammensetzt.
Hier waren es 12 Schritte für das Blitzlicht und 34 Schritte für das Wanderlicht.
Wer jetzt gut aufgepasst hat fragt sich immer noch: Was ist mit dem ZOOM der steht doch voll im Bild?
Simpel, nach der Dampbelichtung wird der ZOOM inkl. Stativ einfach aus dem Bild gestellt. Er wird ja nicht ausgeleuchtet, war somit nicht zu sichtbar. Nur der Dampf wurde angeblitzt.
So geht das auch mit dem Wandlicht, der Fotograf steht mit der Lichtquelle, die ja nur das Set erleuchtet, aber auf keinem Fall ihn selbst, mitten im Bild. Klar, oder gibt es dazu noch Fragen?
Experimentiert und findet heraus, was bei euren Aufnahmen am besten funktioniert!
Viel Erfolg beim nächsten Food-Shooting!